ZK BORKEN

ZK BORKEN

Restrukturierung des Betriebsgebäudes der Kläranlage

Eine Machbarkeitsstudie zur nachhaltigen Entwicklung des Betriebsgebäudes der Kläranlage Borken unter Berücksichtigung neuer Anforderungen und Bedürfnisse eines zukunftsfähigen Betriebes.Das bestehende Betriebsgebäude wurde in den 1970er Jahren in Massivbauweise  errichtet und in den 90er Jahren durch einen eingeschossigen Erweiterungsbau aus Holz ergänzt. Derzeit werden im Gebäude befindliche technische Anlagen zurückgebaut. Büro und Verwaltung, sowie die Personalräume entsprechen nicht mehr den heutigen gesetzlichen Anforderungen und decken auch nicht mehr den benötigten Raumbedarf. Das Anforderungsprofil an das Raumprogramm wurde durch den Auslober neu definiert und ist Grundlage für diese Machbarkeitsstudie.Im Zuge der Studie wurden zwei Varianten untersucht und konzeptionell dargestellt.  Variante A zeigt eine Sanierung des vorhandenen Betriebsgebäudes. In Variante B wird ein Neubau simuliert.  Beide Varianten erhalten eine vergleichbare Konstruktion und Ausstattung mit einem mittleren Standard, und sind durch Flächenberechnungen und eine erweiterte Kostenschätzung bewertbar.

 

Variante A

Das vorhandene dreigeschossige Gebäude wird teilweise zurückgebaut, vollständig entkernt und auf Rohbauzustand zurückgesetzt. Die Warte im Obergeschoss, bestehend aus einer Stahlbaukonstruktion, sowie der Anbau aus Holz werden abgebrochen. Die im Bestand vorhandenen Mischkonstruktionen werden somit aufgelöst. Die Struktur des Baukörpers wird entzerrt,  begradigt und vereinfacht. Es erfolgt damit eine Reduzierung auf 2 Geschosse.

Im südlichen Bereich wird die Verwaltung als Erweiterung errichtet. Der Neubau erfolgt in Massivbauweise und ergänzt baulich den Ursprungsbau aus den 1970iger Jahren. Die ehemaligen Elektroräume werden zur Warte mit Büro umgenutzt. Das Labor bleibt in seiner Lage bestehen und ist das funktionale Bindeglied zwischen Verwaltung und Betriebssteuerung in der Warte. Die Personalräume werden ebenfalls  an gleicher Stelle erneuert und im Untergeschoss erweitert.

 

 

Das Gebäude erhält eine neue Hülle im Bereich der Dach- und Fassadenflächen und entspricht somit den aktuellen Bestimmungen des Wärmeschutzes. Eine zeitgemäße, aber schlichte Materialwahl lässt das Betriebsgebäude deutlich moderner wirken. Im Bürobereich kommt eine Pfosten-Riegel Fassade aus Aluminium zum Einsatz  – an den bestehenden Außenwänden wird eine zusätzliche Wärmedämmung  mit Klinkerriemchen, nach ortsüblicher Bauart eingesetzt.  Diese besticht durch hohe Robustheit sowie kostengünstige Herstellung. Die Fenster und Türelemente sind ebenfalls aus Aluminium geplant. Alle vorhandenen Betonbrüstungen und Attiken im Dachbereich werden begradigt, die Flachdachfläche ab Rohdecke neu gedämmt und abgedichtet.

In den Bereichen der neuen Warte sowie den Personalumkleiden werden die tragenden Innenwände durch Stahlrahmenkonstruktionen ersetzt. Diese ermöglichen eine neue zeitgemäße Grundrisslösung und eine Neustrukturierung der Räumlichkeiten. Auf eine erneute Änderung der Innenwände, wie bei den Umbaumaßnahmen in den 90iger Jahren, wurde bewusst verzichtet.

Alle Oberflächen an Wänden, Decken und Böden werden erneuert. Die Decken werden abgehangen und verkleidet um eine Installationsebene zu schaffen. Die Wände werden gespachtelt, verputzt und teilweise gefliest. Ein neuer gefliester Bodenaufbau wird inklusive Estrich auf dem Bestandsboden aufgebracht. Alle Installationen für Heizung- Sanitär, Klima, Lüftung und Elektro werden erneuert und entsprechen so einem Neubaustandard.

Eine Barrierefreiheit kann im Bestand leider nicht erreicht werden, da beispielsweise Personalräume im Untergeschoss zu finden sind.

 

 

Variante B 

 

Da die zuvor vorgestellte Variante eine große Kompromissbereitschaft in Bezug einer künftigen Nutzung birgt (es muss sich an den Bestand angepasst werden), wird in der zweiten Variante die Möglichkeit eines Neubau dargestellt.

 

Das Konzept sieht eine klare Trennung zwischen Büro / Verwaltung und Personalräumen des Kläranlagenbetriebes vor. Als Grundform wurde ein klarer, länglicher Baukörper gewählt , der eine variable Grundrissgestaltung ermöglicht und auch zukünftig eine hohe Flexibilität für eventuelle Veränderungen hat. Im Erdgeschoss befinden sich die Personalumkleiden, Labor, und Technikräume.  Im Obergeschoss die Büroräume, sowie die Warte, welche einen Rundumblick auf die Kläranlage bietet. Alle Flurflächen dienen als Ausstellungs- und Archivflächen.

Das tragende Außenmauerwerk, sowie die Decken sind als Stahlbetonbau konzipiert. Im Obergeschoss ergänzen Stahlstützen das Tragwerk und ermöglichen eine Transparente, offene Wirkung der Fassade für entsprechenden Ein- und Ausblick. Die Glasflächen im Bürobereich sind als Pfosten-Riegel-Fassade aus Aluminium angedacht, im Erdgeschoßbereich ist die Fassade wärmegedämmt mit einer Bekleidung aus Riemchenklinker. In allen Bereichen können Abhangdecken angebracht werden, die eine Wirkung von Deckensegeln haben und nicht die Aussenwände berühren. Installationen wie Klimatechnik, Be- und Entlüftung sind teilweise, aber gewollt, sichtbar.

Published On: 2018-09-07Categories: , ,

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